Hirndoping für alle!
Sechs Forscher fordern jetzt einen verantwortungsvollen Umgang mit Neuroenhancement. Damit meinen sie vor allem: Hirndoping für alle. Die Pharmafirmen wird's freuen.
Philipp Campbell, der Chefredakteur des Fachmagazins "Nature", hat seine Ansichten in einem wichtigen Punkt grundlegend geändert: Während er 2007 noch gegen die Nutzung von Medikamenten war, um mit ihnen kognitive Leistungen zu steigern, glaubt er heute, "dass es viel gibt, was dafür spricht". Dies jedenfalls gab er im Edge Word Question Center bekannt, einer Website, in der bekannte Geistesgrößen verschiedenster Profession ihre Ansichten online stellen. Er habe nichts dagegen, wenn seine zwei erwachsenen Kinder sich auf diese Weise aufrüsten wollten, schrieb Campbell.
Die positive Einstellung des "Nature"-Redakteurs zum so genannten Neuroenhancement geht noch weiter: Am Sonntag veröffentlichte er in seinem eigenen Blatt zusammen mit fünf Psychiatern, Medizinern und Kognitionswissenschaftlern einen Kommentar, in dem er vehement für die Nutzung von Tabletten und Pülverchen zur mentalen Leistungssteigerung eintritt [1]. Gemeinsam fordern die Autoren, die Wirkung von mentalen Aufputschmitteln an Gesunden wissenschaftlich zu untersuchen und Gesetze zu schaffen, die es jedem Menschen erlauben, so viele Pillen zur Leistungssteigerung zu schlucken, wie er will.
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