Eltern auf Probe
Im Bremer Schulprojekt „Babybedenkzeit“ lernen Jugendliche, was es bedeutet, Eltern zu sein – und zwar mit Hilfe eines so genannten Babysimulators, der schreit, gefüttert oder gewickelt werden muss. Ein Lehrstück über Schlaflosigkeit, nervenaufreibende Verantwortung und große Gefühle...
Justin weint. Es ist ein unzufriedenes, frustriertes Weinen, eines, das immer wieder erschöpft abebbt, um dann von Neuem und umso lauter zu beginnen. Zehn Minuten geht das schon so, doch Saskia lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie hat den Jungen an die Schulter gelegt und wiegt ihn behutsam auf und ab. „Das ist die Quengelphase“, sagt sie. „Das Baby will jetzt einfach nur meine Nähe spüren.“
Saskia ist 16 Jahre alt, sie ist Schülerin einer Bremer Sekundarschule. Seit wenigen Stunden dreht sich ihr Leben nicht mehr um Mathematik oder Englisch, sondern um Justin. Der Säugling ist allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Plastik. In seinem Bauch befindet sich ein Computer, der dafür sorgt, das er sich wie ein echtes Baby verhält.
Acht Mädchen und ein Junge zwischen 14 und 16 Jahren nehmen an dem Schulprojekt „Babybedenkzeit“ teil...
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